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Ermittlungen nach Brand in Riesaer
Stahlwerk
www.mdr.de/sachsen Donnerstag,
22. Mai 2008
Nach dem es am
Freitag in den Elbestahlwerken Feralpi
in Riesa zu einem Brand gekommen war,
ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger
Brandstiftung. Wie die Polizeidirektion
Oberes Elbtal-Osterzgebirge in Dresden
mitteilte, entstand das Feuer bei der
Entsorgung von Altfahrzeugen. Der Brand
konnte durch insgesamt 30 Einsatzkräfte
der Feuerwehr nach etwa einer halben
Stunde wieder gelöscht werden.
Die Polizei teilte mit, dass für
die Anwohner keine gesundheitlichen
Gefahren bestanden hätten. Das
Riesaer Stahlwerk verarbeitet seit Jahren
große Mengen geschredderte Altautos.
In den Elbestahlwerken
in Riesa
kam es am Freitag zu einem Brand.
Das Feuer entstand bei der Entsorgung
von Altautos
Umweltschützer
bezweifeln Polizeiangaben
Hans-Udo Weiland,
der sächsische Landesvorsitzende
der Umweltschutzorganisation BUND bezweifelt
die Angaben der Polizei. Anwohner hätten
berichtet, dass während des Brandes
im Riesaer Stahlwerk große Mengen
Luftschadstoffe freigesetzt wurden.
Über die angrenzenden Stadtteile
seien schwarze Rauchwolken gezogen.
Weiland kritisierte zudem die Feuerwehr-Leitstelle
Riesa. Diese habe nach dem Brand zwar
Luftmessungen durchgeführt, dabei
aber keine Untersuchungen zum Giftstoff
Dioxin durchgeführt. "Man
muss sich fragen, ob der örtlichen
Feuerwehr die nötige Sensibilität
für gesundheitliche Gefährdungen
der Bevölkerung fehlt", kritisierte
Weiland. Der Landtagsabgeordnete Johannes
Lichdi (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
stellte noch am Sonnabend eine Anfrage
an die Staatsregierung zu den Ursachen
des Feuers. "Schließlich
geht es um einen Störfall. Irgend
etwas muss bei Feralpi schief gelaufen
sein, sonst hätte es nicht gebrannt",
sagte Lichdi.
Langer
Streit um Emissionen des Stahlwerkes
Die Elbestahlwerke
Feralpi stehen bei Umweltschützern
und Anwohnern bereits seit Jahren in
der Kritik. Streitpunkt sind die Emissionen
des Werkes. Laut BUND-Landesvorsitzendem
Weiland hätten die Stahlwerke mindestens
bis 1999 sehr hohe Menge des Giftes
Dioxin in die Umwelt abgegeben. Der
Ausstoß habe die Grenzwerte für
moderne Müllverbrennungsanlagen
mitunter um das 343fache überschritten.
Erst nach dem Einbau von Filteranlagen
wären ab dem Jahr 2006 die Dioxin-Emissionen
gesunken. Derzeit verklagen Anwohner
des Stahlwerkes das Regierungspräsidium
Dresden. Die Behörde hatte eine
deutliche Kapazitätserweiterung
des Werkes genehmigt. Die Anwohner bezweifeln
die Rechtmäßigkeit der Erlaubnis.
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